Bachelorarbeiten
Das neue marthastift nimmt regelmässig an Bachelorarbeiten teil, die meistens Demenz als Objekt ihrer Forschung hervorheben. Es ist uns wichtig, Teil neuer Erkenntnisse über Demenz und über die Langzeitpflege im allgemeinen zu sein.
Hier finden Sie die aktuellsten abgeschlossenen Bachelorarbeiten, in denen sich das neue marthastift als Pflegeinstitution das Forschung in der Pflege fördert bereitgestellt hat.
- Bachelorarbeit: Begleitung von Angehörigen von demenzerkrankten Menschen während des Eintrittsprozesses in eine Langzeitinstitution Ein Leitfaden für das Pflegefachpersonal
Autor:in: Annick-Lynn Herrmann
Berner Fachhochschule Gesundheit Bachelor of Science Pflege, Vollzeitstudiengang 2021
Referentin: Brigitte Zaugg, MAS, AEB
Auftraggeber: Berner Fachhochschule, neues marthastift – Pflegezentrum für Demenz und psychogeriatrische Erkrankungen
Baden, 25. Juni 2024
Einleitung: Die Prävalenz von Demenzerkrankungen nimmt weltweit zu. Die Mehrheit der demenzerkrankten Menschen wird bis zum Eintritt in eine Pflegeeinrichtung zuhause von den Angehörigen betreut und gepflegt. Die Entscheidung für einen Pflegeheimeintritt ist sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen eine herausfordernde Situation, welche mit verschiedenen Emotionen und Bedürfnissen verbunden ist, die es zu verstehen gilt. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Inhalte ein Leitfaden für den Heimeintrittsprozess von demenzerkrankten Menschen beinhalten muss, um die Zusammenarbeit zwischen den Angehörigen und dem Pflegefachpersonal zu unterstützen. Parallel dazu wird ein institutionsspezifischer Leitfaden für die Pflegeinstitution «neues marthastift» erstellt.
Methode: Zur Beantwortung der formulierten Fragestellung sowie zur Erstellung des Leitfadens wird eine unsystematische Literaturrecherche mithilfe von Schlagworten auf den Datenbanken CINAHL Complete, Cochrane und Medline über Pubmed durchgeführt, welche durch eine manuelle Handsuche über Google Scholar ergänzt wird. Die ausgewählten Publikationen werden auf ihre Qualität überprüft.
Ergebnisse: Die Daten der fünf eingeschlossenen Studien, der beiden Leitlinien und des Qualitätsstandards veranschaulichen, dass der Eintrittsprozess in eine Pflegeinstitution für die Angehörigen mit verschiedenen Emotionen, Erfahrungen und Bedürfnissen verbunden ist. Die durch den Übertritt der demenzerkrankten Person erlebten Veränderungen werden von den Angehörigen sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen. Die Angehörigen wünschen sich eine gute Kommunikation mit dem Pflegefachpersonal, eine individuelle, bedürfnisorientierte Pflege für die demenzerkrankte Person und Unterstützung durch das Personal und ihr soziales Umfeld. Die Angehörigen haben das Bedürfnis, auch nach dem Heimübertritt der betroffenen Person in deren Behandlungsprozess miteinbezogen zu werden.
Schlussfolgerungen: Diese Arbeit verdeutlicht das Bedürfnis der Angehörigen nach Unterstützung vor, während und nach dem Eintritt der demenzerkrankten Person in eine Pflegeeinrichtung durch das Pflegefachpersonal und das soziale Umfeld. Die Inhalte eines Leitfadens für den Heimeintrittsprozess von demenzerkrankten Menschen sollen darauf abzielen, die Angehörigen fortlaufend in den individuellen Behandlungsprozess der demenzerkrankten Person miteinzubeziehen. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Informationsaustausch zwischen dem Pflegefachpersonal und den Angehörigen, von dem beide Parteien profitieren können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erfassung der Bedürfnisse von betroffenen Personen und deren Angehörigen.
Keywords: dementia / relatives / nursing home / transition / caregiving
- Bachelorarbeit: Das Erleben von früh beginnender Demenz — Eine systematische Literaturarbeit
Autor:innen: Livia Huwyler, Vera Memaj
Berner Fachhochschule Gesundheit Bachelor of Science Pflege, Vollzeit 20 Basel
Auftraggeber: neues marthastift – Pflegezentrum für Demenz und psychogeriatrische Erkrankungen
Basel, 27.06.2023
Einleitung und Ziele: Personen unter 65 Jahren, die eine Demenzdiagnose erhalten und deren Angehörige stehen vor vielen verschieden Herausforderungen. Die Krankheit früh einsetzender Demenz ist in der Gesellschaft eher wenig bekannt. Betroffene müssen mit serösen Veränderungen in Bezug auf ihre Identität, ihre Familienrolle und ihren sozialen Status umgehen. Dies kann für Erkrankte sowie für deren Angehörige zu psychischen und sozialen Belastungen führen. Es ist deshalb besonders wichtig nicht nur die Betroffenen, sondern auch deren Angehörigen medizinisch, psychisch oder mit Hilfsangeboten zu begleiten. Es stellt sich die Frage: «Wie erleben Personen unter 65 Jahren und deren Angehörigen eine Demenzdiagnose?» Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist, Erfahrungen von Patienten und Patientinnen sowie deren Angehörigen in der Zeit vor und nach dem Erhalt einer früh beginnenden Demenzdiagnose zu sammeln. Pflegefachpersonen können durch diese Arbeit Verständnis für Patienten und Patientinnen nach einer früh einsetzenden Demenzdiagnose erwerben. Folglich sollte dadurch die Unterstützung der an früh beginnender Demenz erkrankten Personen im Praxisalltag erleichtert werden.
Methode: Es wurde eine Literaturrecherche auf den Datenbanken Medline über Pubmed, Web of Science und Cinahl durchgeführt. Der Zeitraum von 2016-2023 wurde definiert und die Begriffe «Young Onset Dementia» und «Experience*» wurden für die Suche benützt. Nach dem Formulieren der Ein- und Ausschlusskriterien wurden 14 Studien inkludiert.
Ergebnisse: Es wurden vier zentrale Themen identifiziert: Diagnosestellung, Herausforderungen, Copingstrategien und Unterstützungsangebote.
Diskussion: Angehörige und Betroffene erleben den Diagnoseprozess als frustrierend, da die Diagnosestellung der früh beginnenden Demenz aufgrund von Fehldiagnosen hinausgezögert wird. Die Diagnose löst verschiedene Ängste, Verluste und Veränderungen im Leben der Betroffenen und Angehörigen aus. Viele Betroffene berichten von unzureichenden Unterstützungsangeboten und Hilfestellungen
Schlussfolgerung: Generell lässt sich sagen, dass Betroffene von früh einsetzender Demenz und deren Angehörige unter vielseitigen Folgen leiden. Es gilt Fachpersonal über früh beginnende Demenz zu schulen. Weiter werden adäquate Unterstützungsangebote benötigt. Der Forschung wird empfohlen, eine Bedarfserhebung und Überprüfung der vorhandenen Unterstützungsangebote zu vollführen.
Schlüsselwörter: young onset dementia, experience, caregiver, qualitative research